Brexit – so what?!?

Oh doch, auch uns Dolmetscher geht das Brexit-Dilemma etwas an, denn auch bei AIIC gibt es Mitglieder, die persönlich, beruflich oder tief in ihrer (britischen) Seele vom Brexit ge- oder betroffen sind. So schreibt uns ein Mitglied:

„… ich denke, die meisten von uns, die gegen Brexit sind, fühlen sich verraten: von denjenigen, die für den Brexit geworben haben, und von denjenigen, die dafür gestimmt haben. Darunter fallen natürlich auch Familienmitglieder, der Freundeskreis und der Kollegenkreis. Dieses Gefühl macht einen natürlich sehr traurig und auch wütend. Das sind Gefühle, die ich persönlich seit dem Referendum in mir trage. Dazu kommt noch, dass ich leider keinen Stolz mehr für mein „Heimatland“ empfinden kann. Ich persönlich habe mich durch das Referendumsergebnis dazu gezwungen gefühlt, die deutsche Staatsangehörigkeit anzunehmen. Wohlwissend, dass ich mich nicht als Deutsche sehe bzw. fühle…“

Oder eine Dolmetscherin, die seit „Ewigkeiten“ in deutsch-französischer Partnerschaft mit ihrem in Großbritannien geborenem Kind dort lebt und seit dem Brexit-Referendum von Gedanken wie z.B. einer zukünftigen Verweigerung von Aufenthalts- und Arbeitsgenehmigung, Unsicherheiten bezüglich ihrer Versorgungsansprüche etc. geplagt wird.

Es gibt sie also, die Brexit-Betroffenheit in unseren eigenen Reihen.

Damit wir alle ein bisschen besser verstehen, welche Implikationen der Brexit auch für uns haben könnte, lohnt es sich, den folgenden Link aufzurufen. Unser internationaler Kommunikationsbeauftragter, Martin Field, hat zu diesem Thema Interessantes verfasst und kündigt uns ein verheißungsvolles Event an: https://aiic.net/page/8715

Und unter folgendem Link geht es zum Vortrag von Boyd McCleary anlässlich des PRIMS Meetings in London im Januar 2019: https://aiic.net/page/8873/brexit-and-its-implications-for-interpreters/lang/1

Wir wünschen allen unseren brexit-geplagten Kolleg*innen bon courage!

Renate Kretz, AIIC Deutschland PR