FAQ
Konnten wir alle Ihre Fragen über Dolmetscher beantworten? Wenn Sie weitere Informationen wünschen, kontaktieren Sie uns bitte direkt per E-Mail an info@aiic.de.
Ein Übersetzer übersetzt schriftliche Texte, während ein Dolmetscher das gesprochene Wort überträgt. Das heißt, Reden oder Diskussionen werden mündlich zeitnah zum Originalton in eine andere Sprache übertragen. Dies erfolgt entweder simultan (annähernd zeitgleich) in einer Dolmetschkabine oder anhand von Notizen konsekutiv (zeitversetzt).
Für das Simultandolmetschen benötigt man eine schalldichte Kabine, in der die Dolmetscher den Originalton deutlich über Kopfhörer hören. Die Dolmetscher sprechen in ein Mikrofon, das ihre Verdolmetschung in die Kopfhörer der Konferenzteilnehmer überträgt. So werden störende Hintergrundgeräusche und Zeitverzug in der Verständigung auf ein Minimum reduziert.
Die Dolmetscher müssen die Inhalte und Themen verstehen und mit dem spezifischen Vokabular vertraut sein, um eine sachgerechte Verdolmetschung zu gewährleisten. Fachgebiete sowie Organisationen und Unternehmen verfügen über einen eigenen „Jargon“ und verwenden oftmals spezifische Termini. Die Dolmetscher sollten die Fachbegriffe benutzen, die den Zuhörern vertraut sind. Mithilfe der Konferenzunterlagen können sie sich bereits im Vorfeld thematisch vorbereiten und in die Fachsprache einarbeiten. AIIC-Dolmetscher garantieren einen absolut vertraulichen Umgang mit Ihren Dokumenten.
Simultandolmetschen erfordert höchste Konzentration, die nicht unbegrenzt lange aufrechterhalten werden kann. Um eine gleichbleibend hohe Qualität zu gewährleisten, wechseln sich Simultandolmetscher daher etwa alle 30 Minuten ab.
Nein – AIIC-Dolmetscher arbeiten sowohl für private Auftraggeber aus Industrie, Wirtschaft und Forschung als auch für nationale und internationale Behörden, Institutionen und Organisationen, wie beispielsweise für die Bundesregierung, die EU, das Europäische Patentamt oder die Vereinten Nationen.
Wenn Konferenzteilnehmer aus verschiedenen Ländern gebeten werden, als gemeinsame Arbeitssprache Englisch zu sprechen und sie nicht mit allen Feinheiten dieser Sprache vertraut sind, konzentrieren sie sich weit mehr auf die sprachliche Formulierung als auf die eigentliche Aussage ihres Redebeitrags.
Umgekehrt kostet es sehr viel mehr Anstrengung, einem Redebeitrag in einer Fremdsprache zu folgen. Beides ist dem beabsichtigten Informations- bzw. Meinungsaustausch auf einer Konferenz nicht zuträglich. Sprache ist darüber hinaus auch Ausdruck von Kultur und Denkmustern. Dolmetscher können dabei helfen, sowohl kulturelle als auch sprachliche Barrieren zu überwinden. Zwischentöne und Präzision bleiben erhalten, und der Konferenzteilnehmer kann sich auf das Wesentliche konzentrieren.
In den Worten von Louis Armand, Präsident des internationalen Eisenbahnverbandes UIC: „Da wir jetzt mit Simultandolmetschern arbeiten, können wir die eigentlichen Fachleute zu den Sitzungen schicken, und nicht nur diejenigen, die der anderen Sprache mächtig sind.“
Der Internationale Verband der Konferenzdolmetscher, bekannt unter seiner französischen Abkürzung AIIC, ist der Verband, in dem sich Dolmetscher aus aller Welt zusammengeschlossen haben, um ihre beruflichen Interessen zu stärken und höchste Qualitätsstandards zu erfüllen. AIIC-Mitglieder sind Konferenzdolmetscher, die als Freiberufler oder fest angestellte Dolmetscher für internationale Organisationen, Regierungen und die Privatwirtschaft arbeiten.
Die AIIC ist:
- die einzige anerkannte Vertretung des Berufsstandes auf internationaler Ebene.
- der Berufsverband der Konferenzdolmetscher, der die Standards für die Ausübung des Berufes weltweit festlegt.
- die zentrale Anlaufstelle für Dolmetscher und ihre Auftraggeber in Bezug auf Fachwissen, Informationen, Ressourcen und Orientierung.
Die Region Deutschland der AIIC erreichen Sie am besten per E-Mail an info@aiic.de.
Die Hauptgeschäftsstelle der AIIC ist wie folgt zu erreichen:
AIIC
46, Avenue Blanc
1202 Genève
Schweiz
Tel.: +41 22 / 908 15 40
Fax: +41 22 / 732 41 51
E-Mail: info@aiic.net
Website : aiic.net
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde neue Technik eingesetzt, die den Konferenzdolmetschern eine zeitgleiche Verdolmetschung ermöglichte. Hierdurch verringerte sich der Zeitaufwand für die Kommunikation auf einen Bruchteil dessen, was zuvor für die Konsekutivverdolmetschung nötig gewesen war. Die ersten Experimente mit dem Simultandolmetschen begannen Mitte der 1920er Jahre. Bis 1928 hatte sich das System bewährt und wurde bei den Jahrestagungen der International Labour Organization eingesetzt.
Der Durchbruch des Simultandolmetschens erfolgte allerdings erst 1945 bei den Nürnberger Prozessen. Während der Verhandlungen wurde deutlich, welch hohe Konzentration das Simultandolmetschen erfordert, um die Genauigkeit der Verdolmetschung zu gewährleisten. Die Dolmetscher arbeiteten daher in Teams und wechselten sich ab. Der Erfolg dieser Technik sowie die große Vielzahl von Friedens- und Wiederaufbaukonferenzen nach Kriegsende führten zu einem erheblichen Bedarf an Dolmetschdienstleistungen.
Die damals tätigen Dolmetscher, deren Zahl schnell anstieg, erkannten die Notwendigkeit, einen Verhaltens- und Ehrenkodex zu schaffen, Standards für die Ausübung des Berufs zu entwickeln und die Kommunikation und Solidarität innerhalb des Berufsstandes zu fördern. Zu diesem Zweck wurde 1953 der Internationale Verband der Konferenzdolmetscher, die AIIC, in Paris gegründet.
- Vertretung des Berufsstands der Konferenzdolmetscher
- Förderung der internationalen Verständigung und Zusammenarbeit durch Sicherstellung hoher fachlicher Standards beim Konferenzdolmetschen
- Aufrechterhaltung der Berufsethik
- Schutz der Interessen ihrer Mitglieder
- Engagement für Best Practices bei der Berufsausübung
Die AIIC nimmt nur hochqualifizierte und sehr erfahrene Dolmetscher auf. Die Mitglieder sind verpflichtet, den beruflichen Verhaltens- und Ehrenkodex des Verbandes sowie bestimmte professionelle Standards einzuhalten. So können sie kompetente und verlässliche Dolmetschleistungen auf höchstem Niveau bieten.