Am 15. Juni verstarb unser geschätzter Kollege Stanislaw (Staszek) Gierlicki. Vor über zwei Jahren hatte sein Kampf gegen den Krebs begonnen. Als guter, hilfsbereiter, fröhlicher Kollege aus der polnischen Kabine wird er uns in Erinnerung bleiben.
Man sagt, der Pole hat einen Hang zur Melancholie. Ich werde noch lange meine melancholischen Momente mit Staszek im Gedächtnis behalten. Sie waren selten. Und auch wenn die Begegnungen in der Kabine von einer natürlichen Nähe geprägt waren, standen Staszeks Professionalität und besonderer Humor häufig im Vordergrund.
Staszek beeindruckte als Kollege durch sein gesammeltes Wissen und sein unbestrittenes Engagement auf verschiedenen Feldern. Er sprach gerne von privaten Initiativen und Erfolgen. Man merkte sofort, auch in den letzten Jahren, den unheimlichen inneren Antrieb. Ich hatte den Eindruck, dass jedes von ihm angegangene Thema vorher bis ins kleinste Detail erkundet worden war.
Ich erinnere mich an unser erstes Gespräch vor 10 Jahren (in der stummen Kabine) und auch an das letzte, Ende 2017. Nach einem Einsatz wirkte Staszek in der Frankfurter S-Bahn zwar etwas müde, aber immer noch zielstrebig und hoffnungsvoll. Bewusst habe ich die letzten paar Male bei der Verabschiedung statt einem einfachen „Tschüß“ „Auf Wiedersehen“ gerufen und hoffte, damit einen Zauberspruch abzusetzen, der die nächste Begegnung möglich machen würde …
Unser tiefes Mitgefühl gilt seiner Familie und Freunden.
Adieu, lieber Staszek
Pawel Kozlowski