Uroš Peterc war zu Gast bei der Regionalversammlung der AIIC Deutschland am 17.11.2018. Renate Kretz von unserem PR-Team hatte die Gelegenheit, ein kleines Interview mit ihm zu führen.
PR: Präsidenten werden üblicherweise nach 100 Tagen Amtszeit nach einer Zwischenbilanz gefragt; wie sieht Ihre aus?
UP: Nun bin ich schon weit über 200 Tage im Amt und kann nur sagen: es war und ist extrem viel los. Aber es ist ebenso extrem erfrischend zu sehen, welchen Zusammenhalt wir im ExCo haben. Wir haben riesige Aufgaben vor uns, aber die Atmosphäre und auch das Feedback, das ich vom ExCo bekomme, sind sehr positiv.
PR: Planen Sie eine Art „Roadshow“, um alle Regionen kennenzulernen?
UP: Ich habe in der Tat bereits bei der Assemblée in Valencia, direkt nach meiner Wahl, dem Advisory Board verkündet, dass ich meine Präsenz in den Regionen für sehr wichtig halte. Das ist ja auch ein maßgeblicher Teil der Kommunikation, die für uns alle so bedeutend ist. Dazu braucht es persönliche Begegnungen. Das Ganze kostet natürlich auch viel Geld, aber ich bin der Meinung, dass es die Sache wert ist.
PR: Stellen Sie bei Ihren Besuchen in den unterschiedlichen Regionen kulturelle Unterschiede, auch im Hinblick auf Verbandsbelange fest?
UP: Ja, das trifft zu. Einige, wenige Regionen sind immer noch eher in sich geschlossen, einige sind fast ausschließlich von Institutionen geprägt und andere basieren fast ausschließlich auf einem privaten Markt. Demzufolge gibt es schon beträchtliche Unterschiede zwischen den Regionen. In manchen Regionen treffen wir auf Menschen, die sich sehr aktiv für AIIC engagieren, in anderen ist das weniger stark ausgeprägt.
PR: Sind die Themen, die Mitglieder in den einzelnen Regionen beschäftigen, ähnlich gelagert?
UP: Das hängt natürlich stark von der jeweiligen Region ab; was insgesamt zutrifft, ist, dass das Profil, also die Wahrnehmung und Sichtbarkeit, von AIIC verstärkt werden muss. Und natürlich gibt es andere gemeinsame Themen, als Beispiel sei „remote interpreting“ zu nennen.
PR: Gibt es Ratschläge oder Empfehlungen, die Sie der deutschen Region geben möchten?
UP: Das würde ich nicht wagen!! Die Mitglieder hier leisten eine wirklich gute Arbeit und ich sehe eine große Anzahl von Prä-Kandidaten. Dieses Thema gehört ja auch zu unseren Prioritäten. Ich persönlich möchte, dass AIIC sich überall zu einer Kultur des Miteinander-Redens, also einer Diskussions-Kultur, entwickelt. Wir möchten nicht den Eindruck erwecken, dass wir am Sitz in Genf in einem Elfenbeinturm arbeiten und unsere Entscheidungsprozesse „top secret“ sind.
Wir möchten mit unseren Mitgliedern reden und sie einbeziehen. Das ist einer der Gründe, warum ich heute hier bin, nämlich um u.a. Diskussionen über das Thema „remote“ mit anzufachen. Wir brauchen eine maximal offene Diskussion, die dazu führt, dass die Mitglieder informiert sind. Denn: fehlende Information führt zu Spekulation. Das dürfen wir nicht zulassen.
PR: Einen ganz herzlichen Dank für das Gespräch mit Ihnen und dafür, dass Sie sich die Zeit nehmen, heute dabei zu sein.
UP: Das ist mir ein Vergnügen, umso mehr, da ich nun selbst sehen kann, wie aktiv die deutsche Region ist.
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