Presseeinladung “Ausstellung: Ein Prozess – Vier Sprachen Die Dolmetscher bei den Nürnberger Prozessen”

Hamburg, 17. November 2016, 10.00 Uhr

Ausstellung: Ein Prozess – Vier Sprachen Die Dolmetscher bei den Nürnberger Prozessen.

Eine Ausstellung des AIIC Committee for Legal and Court Interpreting in Kooperation mit der AIIC Region Deutschland und dem Verein Konferenzdolmetschen – Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft e.V. in der Grundbuchhalle im Ziviljustizgebäude, vom 17. bis 25. November 2016.

Quelle: National Archives, USA
Nürnberger Prozesse: Dolmetscher im Saal bei der Arbeit; v.l.n.r.: Capt. Macintosh, British Army, (Franz.-
Englisch), Margot Bortlin (Deutsch-Englisch), Lt. Ernest P. Uiberall (Monitor) (Quelle: National Archives, USA)

Der Hauptkriegsverbrecherprozess in Nürnberg markierte 1945 den Ausgangspunkt des modernen Völkerstrafrechts und führte u.a. zur Einrichtung des Internationalen Strafgerichtshofs. Damals wie heute – in Nürnberg, Den Haag, Arusha oder bei den Ausschwitz-Prozessen 2016 in Detmold und Lüneburg – wären die Juristen ohne Dolmetscher auf erhebliche praktische Schwierigkeiten gestoßen. Das „andere Erbe von Nürnberg“ war der Durchbruch der im Jahr 1945 noch vollkommen neuen Technik des Simultandolmetschens, das von dort aus seinen Siegeszug in die Vereinten Nationen und sämtliche internationalen Organisationen antrat. Simultandolmetschen ist heute aus der globalisierten Welt nicht mehr wegzudenken. Die Frauen und Männer, die sich während der Nürnberger Prozesse der Herausforderung stellten, weitgehend unvorbereitet diesen psychisch äußerst belastenden Prozess in vier Sprachen zu vermitteln, damit einem fairen Prozess keine Sprachbarrieren entgegenstanden, fanden bisher wenig Beachtung.

Pressekonferenz und Presseführung
Donnerstag, 17. November 2016, 10.00 Uhr
Grundbuchhalle des Ziviljustizgebäudes, Sievekingplatz

Prof. Dr. Christiane Driesen, Wissenschaftliche Leiterin des Weiterbildungsstudiums „Dolmetschen und Übersetzen an Gerichten und Behörden“ der Universität Hamburg (AWW), Vorsitzende des AIIC Committee for Legal and Court Interpreting und George Drummond, AIIC, führen in die Ausstellung und in die Thematik ein.

Die Ausstellung beschreibt die ergreifenden, beeindruckenden und überraschenden Schicksale dieser Pioniere des Berufsstandes des modernen Konferenzdolmetschens, in dem Bemühen, ihrer Leistung den Respekt zu zollen, der ihr gebührt. Die Begleitveranstaltungen widmen sich den aktuellen Herausforderungen der internationalen Gerichtsbarkeit und dem Recht auf Verständigung vor Gericht.
Christiane Driesen, AIIC-Konferenzdolmetscherin, arbeitet als Dolmetscherin an nationalen und internationalen Gerichten. An der Universität Hamburg leitet sie das Weiterbildungsprojekt für Gerichtsdolmetscher, insbesondere für Dolmetscher mit wenig verbreiteten Sprachen. Sie ist Autorin zahlreicher Publikationen zum Thema Gerichtsdolmetschen und Dolmetscherausbildung und seit 1987 Vorsitzende des AIIC Committee for Court and Legal Interpreting. Sie ist Gründungsmitglied und Vize-Präsidentin der EULITA (European Legal Interpreters and Translators Association).

Um Anmeldung wird gebeten: presse@aiic.de

Übersicht des Rahmenprogramms

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