Remote Interpreting (RSI Dolmetschen) – professionelle Tipps & Tricks

remote interpreting

Seit März 2020 findet kaum ein internationales Event mehr als Präsenz-Termin statt. Fast alle großen Veranstaltungen wurden abgesagt oder auf virtuelle Formate umgestellt.

Müssen wir bei einer internationalen Zoom-Konferenz deshalb auf einen Dolmetscher verzichten? Natürlich nicht – „Remote Interpreting“ heißt das Zauberwort. Wie das abläuft – und worauf es dabei ankommt.

Online-Dolmetschen als moderne Dolmetschform

Corona hat die Welt 2020 auf den Kopf gestellt. Die Veranstaltungsbranche wurde von der Pandemie besonders hart getroffen. Aufgrund der Reisebeschränkungen und um Ansteckungen zu vermeiden, finden internationale Kongresse, Sitzungen und Meetings seit dem Frühjahr 2020 – wenn überhaupt – nur noch virtuell statt – oder als kleine Präsenz-Veranstaltung, zu der weitere Teilnehmer per Stream zugeschaltet werden.

Müssen wir bei unserem internationalen Zoom-Event oder unserer mehrsprachigen Video-Sitzung auf einen professionellen Dolmetscher verzichten? Nein, natürlich nicht. Dank Remote-Dolmetschern lassen sich auch die Redebeiträge bei virtuellen Konferenzen auf hohem Niveau in eine oder mehrere andere Sprachen übertragen. Die Dolmetscher befinden sich dabei physisch an einem anderen Ort als die Redner und werden aus der Ferne – also remote – dazu geschaltet.

Was ist Remote-Interpreting?

Ferndolmetschen – auch als Remote Interpreting (RI), Remote-Dolmetschen oder Distance-Interpreting bekannt – ist für professionelle Dolmetscher nichts Neues. Schon seit Jahren sorgen erfahrene Konferenzdolmetscher dafür, dass die internationale Kommunikation auch bei Telefonkonferenzen, Video-Sitzungen oder Live-Stream-Events funktioniert. Dabei ist es relativ egal, ob der Kongress, das Meeting oder Webinar über GoToMeeting, WebEx, ZOOM oder eine andere Software-Plattform stattfindet. Professionelle Dolmetscher sind mit all diesen Technologien vertraut.

Remote Simultaneous Interpreting (RSI)

Remote Simultaneous Interpreting (RSI) ist eine Form des Ferndolmetschens, bei der die Interpretation einer gesprochenen Sprache in Echtzeit und aus der Ferne erfolgt. Im Gegensatz zum traditionellen Simultandolmetschen, bei dem sich der Dolmetscher physisch im gleichen Raum wie das Publikum befindet, ermöglicht RSI die Sprachübertragung über eine Online-Plattform oder ein spezialisiertes Kommunikationstool.

Beim RS-Dolmetschen hören die Sprachprofis die Originalsprache durch Kopfhörer und übertragen die Botschaft nahezu zeitgleich in die Zielsprache. Die Teilnehmer der Veranstaltung können die Interpretation über ihre eigenen Endgeräte wie Computer, Tablets oder Smartphones empfangen. Dieser Prozess erfordert nicht nur hohe Konzentration und Schnelligkeit seitens der Dolmetscher, sondern auch eine technische Infrastruktur, die eine klare Audio-Übertragung ohne Verzögerungen ermöglicht.

RSI wird vornehmlich bei internationalen Konferenzen, Webinaren und virtuellen Meetings genutzt, in denen die Teilnehmer aus verschiedenen Ländern komfortabel und effizient kommunizieren müssen.

Konsekutiv Remote Intepreting

Beim Konsekutiv Remote Interpreting wird die gesprochene Sprache mit zeitlicher Verzögerung übersetzt. Der Redner spricht zunächst einen Abschnitt in der Ausgangssprache, macht dann eine Pause, und währenddessen überträgt der Dolmetscher den Abschnitt in die Zielsprache.

Das Konsekutivdolmetschen eignet sich besonders für kleinere Veranstaltungen, Geschäftstreffen, Verhandlungen oder Trainings, bei denen die persönliche Interaktion im Vordergrund steht.

Remote-Dolmetschen braucht hochwertige Technik

Spätestens seit Corona kennen wir es alle: Die Internetverbindung ist wacklig, die Bildqualität schlecht, die Hintergrundgeräusche zu laut. Alles, was die Teilnehmer als leicht störend empfinden, ist für eine gute Live-Übersetzung meist fatal. Deshalb kommt es beim Ferndolmetschen ganz besonders darauf an, für eine hochwertige Technikausstattung zu sorgen. Denn wenn die Bedingungen ideal sind, Audio- und Bild-Qualität zum Beispiel auf professionellem Niveau, dann können die Sprachmittler ihren Job auch virtuell gut machen und dafür sorgen, dass die Teilnehmer barrierefrei kommunizieren.

Remote Interpreting in professionellen Studios statt Home-Office

Um diese Qualität zu gewährleisten, sollte das Remote Interpreting nicht vom Küchentisch aus erfolgen, sondern in einem professionellen Hub oder Studio. Das bietet gleich mehrere Vorteile: Studios oder Hubs garantieren hochwertige Technik für eine ordentliche Verbindungs- und Tonqualität, sie halten die ISO-Normen ein und sorgen so für eine störungsfreie und flüssige Übertragung.

Zudem sind in einem Studio immer Fachtechniker vor Ort, die schnell eingreifen können, wenn Probleme auftauchen. Und nicht zuletzt kann sich das Dolmetscher-Team in einem Studio direkt vor Ort austauschen und absprechen – ein weiterer Erfolgsfaktor für eine qualitativ hochwertige Verdolmetschung.

Auf aiic.de finden Sie erfahrene und zuverlässige Simultandolmetscher für Remote Interpreting, die dafür sorgen, dass die Kommunikation auch bei Ihrer mehrsprachigen Online-Konferenz rund läuft.

Konferenzdolmetscherin bei AIIC Deutschland
Isabelle Raskin-Jeanneret ist seit 2009 hochgeschätztes AIIC-Mitglied mit langjähriger Erfahrung. Als renommierte Konferenzdolmetscherin für Französisch und Englisch ist sie auf anspruchsvolle Fachgebiete wie Industrie, Automobilsektor, Finanzwesen, Recht, IP und Marketing spezialisiert.
Isabelle Raskin